Die blaue Wand
Der Wunsch nach Aussergewöhnlichem führte in diesem Falle Bauherrn und Innenarchitekten zusammen. Das Vertrauen, welches die Bauherren dem Architekten und Designer entgegenbrachten, war für diesen Aufgabe und Ansporn.

Das in den siebziger Jahren mit einem Industriebausystem erstellte Wohnhaus der Eheleute Koch in Wülfrath sollte im Bereich Bad, Schlafen und Ankleide modernisiert werden.

Das dem Bausystem typische Achsraster in 30 und 120 Grad Winkeln, stellte besondere Anforderungen an die Schaffung klarer, differenzierter Raumbereiche. Neben einem klaren und prägnanten Raumeindruck steht die Ausführung
sorgfältig gestalteter, handwerklicher Details im Vordergrund.

Der Umbaubereich wurde komplett entkernt, was bedeutet, dass nur noch Rohfussboden, Decken, Aussenwände und zwei tragende Stützen als Aluminiumkreuzprofil stehen blieben. Mit Umsetzung des Entwurfs wurde dann dieser Hausbereich komplett neu aufgebaut.

Eine leicht geschwungene blaue Wand spielt im Raumkonzept eine prägnante Rolle. Ausgeführt in Farbspachteltechnik trägt sie zwei Waschtische und eine Duschrotunde. Ihre Kopfseite, in den Schlafbereich weisend, besitzt als Abschluss sieben, oberflächenbündig eingearbeitete Glasmosaikstreifen. Eine Sitzbank aus Zitronenholz durchdringt diese formal und schafft
somit die Verbindung zum Ankleidebereich.

Die blaue Wand steht als Pendant zur weiss gefliesten Gegenseite des Whirlpoolpodestes; weiss gefliest, um diesem spitzen Raumwinkel möglichst viel Licht zu geben. Das warmtönige Zitronenholz der Einbauten und die sandfarbene Steingutfliese des Bodens vermitteln notwendige Wärme.

Die Kurvenform der blauen Wand bildet Wegführung ins Bad und verdeckt gleichzeitig die zahlreichen Versprünge des 30-60 Grad Bausystems; die entstehenden Resträume werden für Einbauten und Technikinstallation genutzt.

Die strenge konzentrische Ausführung der geschwungenen Wand
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